Um Glasfaseranschlüsse und die damit verbundenen Vorteile nutzen zu können, benötigen Sie ein Glasfaser Modem. Anders als längst etablierte Technologien wie Kabel oder DSL ist Glasfaser in Deutschland noch relativ jung. Das heißt, dass es im Bereich Glasfaser noch keine großen Erfahrungen gibt. Daher möchten wir Sie im folgenden darüber Aufklären, wozu Sie ein Glasfaser-Modem benötigen, welches Modell Sie kaufen sollten und wie der Anschluss des Geräts funktioniert.
Ein Glasfaser-Modem ist zwingend erforderlich, wenn Ihnen der Internetanbieter wie die Telekom oder Deutsche Glasfaser den Zugang zum Internet über Glasfaser bereitstellt - also nicht DSL oder Kabel. Der große Unterschied besteht in der Art, wie das Modem Daten überträgt. Ein Glasfaser-Modem wird mit einem Glasfaseranschluss verbunden, der Daten mittels optischer Signale von A nach B sendet. Dies ermöglicht zahlreiche Vorteile in der Bandbreite und der Latenz, jedoch muss das Gerät diese Verbindungsart explizit unterstützen. Ist ein Modem nicht mit Glasfaser kompatibel, kann es auch keine entsprechenden Daten umfangen und wäre damit beim Einsatz praktisch nutzlos.
Beim Abschluss eines Vertrages bei Anbietern, die Glasfaser zur Verfügung stellen (z. B. Deutsche Telekom, Deutsche Glasfaser oder o2), ist ein passendes Modem im Lieferumfang inbegriffen. Bei der Telekom sind dies aktuell Geräte der Speedport Smart-Serie sowie einige reguläre Speedsports. Bei Deutsche Glasfaser hingegen ist es der DG WLAN Plus Router. Sind Sie Kundin oder Kunde bei der Telekom oder den anderen genannten Anbietern, erhalten Sie einen solchen Router auf Wunsch immer mitgeliefert.
Zusätzlich gibt es einige wenige Router mit integriertem Glasfaser-Modem auf dem deutschen Markt im Handel zu kaufen. Dort stechen die FRITZ!Box 5530 und 5590 von AVM hervor. Diese Geräte haben einen exzellenten Ruf und werden in Deutschland designt. Zu beachten ist, dass Sie bei der Wahl eines solchen Routers mit Modem von Fremdherstellern meistens nicht dieselbe Art Support bekommen wie mit einem Gerät direkt vom Anbieter des Internetanschlusses. Vor allem für versierte Nutzerinnen und Nutzer ist das jedoch meist kein Problem.
Die verschiedenen Anbieter liefern jeweils andere Modems aus, die garantiert zum Vertrag passen. Nach Anbieter aufgeschlüsselt sieht die Lage wie folgt aus:
Deutsche Glasfaser und o2 legen auf Wunsch eine FRITZ!Box 7590 anstatt eigener Geräte in den Lieferumfang. Zu beachten ist, dass darin kein Glasfaser-Modem integriert ist. Sie müssen also ein zusätzliches Modem kaufen oder mieten. Bei reinen Glasfaser-Routern wie der FRITZ!Box 5530 und 5590 kann es sich lohnen, Test-Berichte und Nutzer-Bewertungen zu lesen, bevor Sie ein Gerät kaufen. Generell sollten Sie mit diesen Geräten aber keine Probleme bekommen, weder mit DSL noch Kabel oder Glasfaser.
Je nach Art der Verbindung im Haus befindet sich entweder in der Wohnung oder im Keller eine Anschlussdose. Diese verbindet Ihre Wohnung bzw. Ihr Haus mit dem Internet via Glasfasernetzwerk. Jene Glasfasern wiederum verlaufen draußen unterirdisch. Um das Modem zu installieren, verbinden Sie es mit dem richtigen Anschluss mit der Anschlussdose (übernimmt bei Bedarf der Techniker des Anbieters).
Es gibt mehrere unterschiedliche Standards für Glasfaseranschlüsse, die das Modem unterstützen muss. In einigen Fällen kann es sein, dass nach dem Glasfaseranschluss im Haus normale Telefonkabel zum Einsatz kommen, um Daten weiter zu transportieren. Dann wäre ein beliebiges Modem ausreichend. In der Praxis sind "reine" Glasfaseranschlüsse nach Standard AON, GPON oder XGS-PON jedoch verbreiteter. Moderne Router wie eine FRITZ!Box 5530 unterstützen alle genannten Standards, was die Einrichtung erleichtert.
Je nach Ausstattung sind diese Modems nicht zwingend teurer als gut ausgestattete Modelle für Kabel oder DSL. Eine FRITZ!Box 5530 etwa kostet ungefähr 170 Euro, nicht so günstige Modelle gehen über 250 Euro hinaus. Mit zunehmender Verbreitung von Glasfaser und damit wachsendem Wettbewerb und Angebot sollten die Preise langfristig sinken.