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Glasfaserausbau in Deutschland - Status, Kosten und mehr

Der Glasfaserausbau in Deutschland soll dafür sorgen, dass die Bundesrepublik im internationalen Wettbewerb im digitalen Bereich konkurrenzfähig bleibt. Gleichzeitig ist der Ausbau jedoch teuer und technisch aufwendig. Wenige Unternehmen sind daher in der Lage, die Leitungen schnell genug zu verlegen, um die Ziele für die Versorgung der Bevölkerung fristgerecht umsetzen. Wie es aktuell im Herbst 2022 aussieht und wie Sie herausfinden, ob Sie für einen solchen Anschluss in Frage kommen, erfahren Sie jetzt.

Wer übernimmt den Glasfaserausbau?

In Deutschland steht die Telekom mit Abstand auf dem ersten Platz, wenn es um die Verlegung von Glasfaseranschlüssen geht. Heute (Stand: März 2022) hat das Unternehmen 650.000 Kilometer Glasfaser verlegt, die sowohl von Unternehmen als auch Privathaushalten genutzt werden. Darüber stellt der Konzern eine Geschwindigkeit von derzeit maximal 1 Gbit/s zur Verfügung. Weitere Anbieter wie 1&1 haben zwar Glasfaseranschlüsse im Produktsortiment, dafür werden aber die Anschlüsse der Telekom verwendet.

Andere Anbieter wie Deutsche Glasfaser existieren und kümmern sich eigenständig um den Glasfaserausbau. Diese Unternehmen arbeiten regional und spezialisieren sich auf die Versorgung in kleinen Gebieten, oftmals mittlere und mittelgroße Städte. Häufig lohnt sich aus Kundensicht ein Vertrag bei diesen Unternehmen, da sie lokal günstiger anbieten können als die Telekom. Dies ist jedoch keine pauschale Aussage, sondern eher eine Faustregel, die in der Realität auch abweichen kann. Ein Preisvergleich schafft Abhilfe.

Wer übernimmt die Kosten für den Glasfaserausbau?

Grundsätzlich tragen die Unternehmen die Kosten, jedoch gibt es Förderprogramme seitens der Bundesregierung. Das größte sogenannte Graue-Flecken-Förderprogramm umfasst 12 Milliarden Euro Volumen und unterstützt Gebiete, in denen private Unternehmen - wie die Telekom - aus wirtschaftlichen Gründen zunächst keinen Ausbau planen.

Durch den Fördertopf werden je nach Region 50 bis 70 % der Kosten für den Glasfaserausbau übernommen. Kosten für Beratung und Planung werden ausgeglichen. Weitere Kosten werden an die einzelnen Bundesländer verteilt. Pro Projekt steht damit eine Summe von bis zu 150 Millionen Euro durch den Bund zur Verfügung. Berater prüfen vorher, ob die Projekte machbar sind und zu welchen Kosten dies geschehen würde.

Kosten für Mieter und Hausbesitzer in Deutschland

Tragen Sie die Kosten selbst, können Sie einen Glasfaseranschluss selbst ans Haus legen lassen. Prüfen Sie dazu, ob Sie bereits im Ausbaugebiet der Telekom wohnen. Ist dies der Fall, kostet Sie der Anschluss 1.500 Euro. Wohnen Sie außerhalb des Ausbaugebietes, ist es sehr viel teurer: 15.000 Euro werden fällig, sofern immerhin VDSL vor Ort verfügbar ist. Damit entfällt diese Option für praktisch alle privaten Mieter und Hausbesitzer.

Wann ist mit Glasfaser flächendeckend zu rechnen?

Für einen flächendeckenden Glasfaserausbau sind zwei Akteure entscheidend: die Deutsche Telekom und der VATM. Dieser "Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten" beinhaltet 160 Unternehmen, die im Wettbewerb gegen die Telekom stehen. Innerhalb der nächsten Jahre sollen 50 Milliarden Euro in den Kapazitätsausbau fließen, Ziele sind vor allem unterversorgte Areale. Dies ist so begründet, dass in Ballungszentren meist schon schnelles (wenngleich auch nicht zwingend glasfasergebundenes) Internet verfügbar ist.

Bis Ende 2022 sollen durch die Investitionen des VATM und der Telekom etwa 38 Millionen Haushalte mit einem gigabitfähigen Anschluss (der nicht zwingend auf Glasfaser basieren muss) versorgt werden. Etwa ein Drittel davon ist an Glasfaser angebunden, 41,9 Millionen Haushalte existieren in Deutschland. Gute 30 % der Haushalte könnten daher mit Gigabit-Glasfaser-Ausbau surfen. In den darauffolgenden Jahren folgen die restlichen 70 %. Wie es in diesen Fällen üblich ist, braucht vor allem dieses Erreichen der Vollversorgung viel Zeit. Die letzten, schwer erreichbaren, entlegenen Dörfer mit Glasfaserausbau zu versorgen, wird häufig so teuer sein, dass die Netzbetreiber warten, bis neue Technologien den Ausbau wirtschaftlich machen.

Wer nutzt die Glasfaseranschlüsse?

Eine theoretisch verfügbarer Glasfaserausbau heißt nicht, dass diese Geschwindigkeit zwingend zu nutzen ist. Aktuell könnte etwa ein Drittel aller Haushalte auf einen Glasfaseranschluss zugreifen. Allerdings benötigen nicht alle Personen die Geschwindigkeit, die dadurch bereitgestellt wird. 35,8 Millionen Anschlüsse können heute Gigabit-Internet nutzen (über Glasfaser oder Kabel), aber nur 12,3 Millionen - als etwas mehr als 30 % - entscheiden sich auch für diesen Anschluss.

Selbst dabei wird aber nicht immer die maximale Stufe gewählt, sondern stattdessen etwa 500 Mbit/s. Für das Gigabit-Internet entscheiden sich nur 18 % der in Frage kommenden Haushalte. Der Hauptgrund ist ein Mangel an Einsatzzwecken. Selbst sehr ambitionierte Nutzer werden sich schwertun, eine Geschwindigkeit von 1 Gbit/s sinnvoll auszunutzen. Auch sehr große Downloads - wie neue PC-Spiele, die oft die Grenze von 100 GB überschreiten - sind mit weniger schnellen Anschlüssen schnell abgeschlossen.

Die Branchenverbände erwarten, dass sich dieses Blatt wendet, sobald Anwendungen erscheinen, die von sehr hohen Bitraten profitieren oder diese sogar für eine Nutzung voraussetzen.

Wie kann ich den Glasfaserausbau in meiner Region prüfen?

Wichtige Glasfaseranbieter wie die Telekom stellen eine Karte zur Verfügung, in denen der Ausbau straßengenau festgehalten ist. Möchten Sie den aktuellen Status bei der Telekom abfragen, haben Sie dafür zwei Möglichkeiten:

  • 1. Besuchen Sie die Telekom-Karte zum Glasfaserausbau. Im Menü auf der rechten Seite der Karte klicken Sie auf "Glasfaser bis zu 1.000 Mbit/s". Die Deutschlandkarte füllt sich dann mit den Bereichen, die bereits ausgebaut sind. Um Ihre Straße zu prüfen, sollten Sie komplett hineinzoomen, da der Blick aus großer Ferne oft täuscht.
  • 2. Alternativ versuchen Sie es über die Verfügbarkeitsprüfung unter https://www.telekom.de/netz/glasfaser. Dort geben Sie Ihren Wohnort ein und fragen so die Verfügbarkeit ab. Sofern nicht vorhanden, leitet Sie die Telekom an andere (DSL-)Tarife weiter.

Wollen Sie ein möglichst genaues Ergebnis sehen, empfehlen wir die zweite Methode. Möchten Sie nur den Ausbaustatus prüfen, ist die Karte besser geeignet. Falls Ihr Gebiet aktuell nicht ausgebaut ist, kann es helfen, den Support des Unternehmens anzurufen. Manchmal sind bereits Ausbaupläne für neue Regionen bekannt, sodass Sie abschätzen können, wann Sie an der Reihe sind. Auch ist zu bedenken, dass die Karte nicht tagesaktuell ist.